Der Übergang zwischen Jugend und Erwachsenenalter stellt eine biographische Schwellensituation dar, sowohl für den betroffenen Jugendlichen als auch für die Familie und die Schule. Diese potenziell sensible und konfliktreiche Lebensphase ist für junge Menschen mit einzigartigen emotionalen und sozialen Herausforderungen verbunden. Die Pubertät mit seinen tiefgreifenden hormonellen Veränderungen, der körperlichen und insbesondere sexuellen Reifung und der Frage nach der sexuellen Präferenz und Identität konfrontiert die Jugendlichen mit schwierigen Existenz- und Lebensfragen, die auf eine individuelle und authentische Antwort warten.
Unser multimodaler medizinischer und psychotherapeutischer Ansatz basiert auf einem ganzheitlichen und mehrdimensionalen Verständnis von psychischer Entwicklung und psychischer Gesundheit. Neben der körperlichen Ebene stehen die emotionale, die kognitive, die psychosoziale und die interaktionelle Ebene im Zentrum des ganzheitlichen therapeutischen Konzeptes.
Das gesamte therapeutische Milieu der Klinik mit seiner spezifischen Atmosphäre und den fachlich erfahrenen und multimodal ausgebildeten Fachärzten und Psychotherapeuten ist darauf ausgerichtet, diesen individuellen Entwicklungsprozess hin zu mehr Autonomie und sozialer Kontakt- und Konfliktfähigkeit zu unterstützen. Weiterhin ist ein Ziel des therapeutischen Teams, die schrittweise Loslösung von der alten kindlichen Rolle und dysfunktionalen Mustern zu fördern und fachlich sowie menschlich zu unterstützen. Das gesamte Behandlungskonzept der Panorama Klinik Berlin beruht auf einem mehrdimensionalen Menschenbild und einem Beziehungskonzept, in dem spezifische multimodale Therapiemethoden und Angebote eingesetzt werden, mit denen die persönliche emotionale und psychosoziale Entwicklung des Jugendlichen gefördert und unterstützt werden. Insbesondere das freundlich-unterstützende Angebot, hilfreiche und vertrauensvolle Beziehungen einzugehen und für die eigene Entwicklung psychosozialer und emotionaler Kompetenzen zu nutzen ist ein entscheidender Wirkfaktor im Prozess der Heilung.
Die therapeutische Zusammenarbeit mit der Familie und die pädagogische und sozialpädagogische Zusammenarbeit mit der Schule oder der Ausbildungsstätte, als wichtige Bezugspunkte des Jugendlichen, sind ebenfalls wichtige Säulen der tagesklinischen Behandlung. Dass Zusammenwirken dieser drei wichtigen Lebensbereiche (Familie, Schule, Tagesklinik) ermöglicht eine multiperspektivische Sichtweise, mit der die aktuellen Schwierigkeiten - jeweils aus den verschiedenen Perspektiven - erkennbar und somit verstehbar werden. Für das emotionale Verstehen des Jugendlichen ist diese Möglichkeit enorm wichtig und hilfreich, da sie eine systematische Sichtweise erlaubt und somit die verschiedenen komplexen Konfliktebenen therapeutisch beleuchten kann, die zu stimmigen und realistischen Lösungsmöglichkeiten führen.