Das Suchtverhalten der Jugendlichen erfüllt immer eine wichtige individuelle (Schutz-) Funktion, die auch vor dem Hintergrund des sozialen Kontextes (Familie, Schule, Peergroup) betrachtet und verstanden werden muss.
Auslösende und aufrechterhaltende Faktoren und wichtige emotionale und existenzielle Themen müssen identifiziert und bewertet werden. Insbesondere das eigene Selbstbild, das Selbstwertgefühl, die eigenen Autonomiebedürfnisse und die eigene Identität sind sehr wichtige Themen im Rahmen der psychotherapeutischen Behandlung.
Gemeinsam mit den Therapeuten wird im Behandlungsprozess ein psychosoziales Modell der Suchtentstehung konstruiert, um die emotionale und soziale Funktionalität der Sucht und den tieferen Sinn des Suchtverhaltens zu verstehen.
Die Jugendlichen werden im Behandlungsprozess ermutigt und unterstützt, sich aus den Zwängen und den destruktiven Auswirkungen der Sucht zu befreien. Das eigene Erleben und Verhalten kontrollieren zu können und das eigene Leben wieder nach den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten sind wichtige Therapieziele auf dem Weg zu einer zufriedenen Abstinenz bzw. zu einem nicht mehr schädlichem Umgang mit den angebotenen Medien.
Eltern- und Familiengespräche sind ein fester Bestandteil des Behandlungskonzeptes und haben das Ziel, das Familiensystem zu stabilisieren.